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The Old Man and the Sea, 1959

Ernest Hemingways wohl bekanntestes Werk wurde als unverfilmbar betrachtet, bis John Sturges mit Spencer Tracy in der Hauptrolle diese großartige Einmannshow inszenierte.

“The Old Man and the Sea” gehört nicht nur zu den bekann­tes­ten Wer­ken Ernest Heming­ways, son­dern zu einem der bedeu­tends­ten Wer­ken der Lite­ra­tur des 20. Jahr­hun­derts. Die 1951 auf Kuba geschrie­be­ne Novel­le war das letz­te zu Leb­zei­ten des ame­ri­ka­ni­schen Schrift­stel­lers erschie­ne­ne Werk und trug wesent­lich dazu bei, dass ihm 1954 der Nobel­preis für Lite­ra­tur ver­lie­hen wurde.

Da mag es nicht ver­wun­dern, dass sich bald auch Hol­ly­wood für den Stoff inter­es­sier­te, der sich jedoch als schwie­rig zu ver­fil­men zeig­te. Die kar­ge Hand­lung eines alten Fischers, der 84 Tage ohne Fang letzt­end­lich allei­ne mit einem rie­si­gen Mar­lin ringt und die als Bezie­hung zwi­schen Mensch und Gott gese­hen wer­den kann, war schwer in einen Hol­ly­wood Kas­sen­schla­ger zu verpacken.

Hum­phrey Bogart inter­es­sier­te sich mit sei­ner Pro­duk­ti­ons­fir­ma San­ta­na Pro­duc­tions für den Stoff, doch das Stu­dio War­ner Bros. erhielt letzt­end­lich den Zuschlag und die Pro­duk­ti­on soll­te sich alles ande­re als ein­fach erweisen.

Die Dreh­ar­bei­ten dau­er­ten nahe­zu zwei Jah­re, die ursprüng­li­chen Kos­ten wur­den fast um das Drei­fa­che über­schrit­ten, der Regis­seur wur­de aus­ge­tauscht (ursprüng­lich Fred Zin­ne­mann), Heming­way war mit dem Dreh­buch nicht ein­ver­stan­den, der Haupt­dar­stel­ler begann wie­der zu trin­ken  und schließ­lich spiel­te auch das Wet­ter nicht mit. Die Dreh­ar­bei­ten auf Kuba, Ecua­dor, den Gala­pa­gos­in­seln, den Baha­mas  und Hawaii waren dadurch nur bedingt möglich .

Viel­leicht machen es gera­de die wid­ri­gen Umstän­de aus, dass mit dem auf­wän­dig in Far­be und Breit­band gedreh­ten Film zwar kein Kas­sen­schla­ger aber eine der werk­ge­treu­es­ten Lite­ra­tur­ver­fil­mun­gen über­haupt gelang. Mit “The old Man and the Sea” bewegt sich Heming­way am wei­tes­ten vom kri­ti­schen Rea­lis­mus weg, der sein Werk so geprägt hat. Durch die Mischung der  Aus­sen­auf­nah­men und der Stu­dio­auf­nah­men, die durch die wid­ri­gen Pro­duk­ti­ons­be­din­gun­gen nötig wur­den, bekommt der Film auch eine sur­re­al thea­tra­li­sche Ästhe­tik. Geprägt wird die­se durch die Farb­ge­bung, die Ver­wen­dung von Trick­lin­sen für die Traum­se­quen­zen, die Unter­was­ser­auf­nah­men und die Tat­sa­che, dass vie­le Sze­nen in einem Becken im Stu­dio mit einer Rück­pro­jek­ti­on gedreht wur­den.  Die sym­pho­ni­sche Film­mu­sik von Dimi­t­ri Tiom­kin, für die er einen Oscar erhielt, unter­streicht die dra­ma­tur­gi­sche Über­hö­hung der Hand­lung vir­tu­os, sodass man sich zeit­wei­se eher in einem Thea­ter als in einem Kino wähnt. 

Spen­cer Tra­cy über­zeug­te hier in einer sei­ner bes­ten Rol­len in einem epi­schen Exis­tenz­kampf gegen einen Fisch.