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Key Largo, 1948

Der grandiose John Huston drehte mit "Key Largo" ein Meisterwerk des Film Noir, das auch heute noch fesselt. Florida, Meer und der Showdown auf einem Schiff machen den Film zu einem Muß im Hafenkino. Und die Tatsache, dass Bacall und Bogart auch privat viel Zeit auf ihrer Yacht Santana verbrachten.

John Hus­ton dreh­te von 1947 bis 1948 mit “Key Lar­go” ein zeit­lo­ses Meis­ter­werk des Film Noir. Lau­ren Bacall und Hum­phry Bogart stan­den in ihrem vier­ten Hol­ly­wood­film zum letz­ten Mal gemein­sam vor der Kame­ra. Bacall und Bogart waren nicht nur vor der Kame­ra ein spek­ta­ku­lä­res Paar, son­dern seit ihrem ers­ten gemein­sa­men Film “To Have and Have Not” auch pri­vat. Bogart hat­te jedoch neben Bacall noch eine zwei­te gro­ße Lie­be: sei­ne 55 Fuß lan­ge, ele­gan­te Scho­ner­yacht “San­ta­na”. Bogart nann­te sogar sei­ne eige­ne Film­pro­duk­ti­ons­fir­ma “San­ta­na Films”, nach der von Spark­man & Ste­phens design­ten Yacht. Und auch das Motor­boot, auf dem es am Ende von “Key Lar­go” zum dra­ma­ti­schen Fina­le kommt, bekommt im Film den Namen “San­ta­na”. Doch alles von Anfang an. 

John Hus­ton und der Dreh­buch­au­tor Richard Brooks logier­ten 1947 im Hotel das Carib­be­an Clubs um das Dreh­buch für die Ver­fil­mung des Thea­ter­stücks Key Lar­go zu schrei­ben. Der heu­te noch exis­ten­te Car­ri­b­be­an Club, direkt an der Bucht der Insel Key Lar­go in Flo­ri­da gele­gen, wur­de als Bar mit Mari­na 1940 eröff­net und spä­ter durch ein klei­nes Hotel ergänzt. Geplant war die Anla­ge ursprüng­lich als Angel­club für weni­ger wohl­ha­ben­de Gäs­te, als „Fishing club for man of mode­st means“ . Für Hus­ton war das die idea­le Kulis­se für sein Film­pro­jekt und er ließ das Inte­ri­eur des Clubs ori­gi­nal­ge­treu in den War­ner Bros. Stu­di­os nach­bau­en, wo auch ein Gr0ßteil des Films gedreht wur­de. Nur weni­ge Aus­sen­auf­nah­men wur­den direkt am Ori­gi­nal­schau­platz gedreht. Das Kri­mi­nal­dra­ma, das die Gewalt einer Ban­de orga­ni­sier­ter Ver­bre­cher über ihre Gei­sel dar­stellt, spielt auch auf das Cha­os und die Ziel­lo­sig­keit der Nach­kriegs­zeit und die Kor­rup­ti­on in der ame­ri­ka­ni­schen Poli­tik an.

Frank McCloud, ein ent­las­se­ner, des­il­lu­sio­nier­ter Vete­ran des 2. Welt­krie­ges, sucht im Film den Vater (James Temp­le) und die Wit­we (Nora Temp­le)  eines gefal­le­nen Kriegs­ka­me­ra­den auf, die ein Hotel auf Key Lar­go betrei­ben. Alle Vor­zei­chen deu­ten dar­auf hin, dass bald ein schwe­rer Hur­ri­kan auf­zieht. Doch im Hotel hat sich auch der Gangs­ter­boss John­ny Roc­co mit sei­ner Entou­ra­ge ein­ge­mie­tet und wäh­rend drau­ßen in der Sturm tobt,  kommt drin­nen die wah­re Iden­ti­tät von Roc­co ans Licht und einen Nacht des Psy­cho­ter­rors nimmt ihren Lauf. Dane­ben ent­wi­ckelt sich eine Lie­bes­be­zie­hung zwi­schen Nora und Frank. Als sich am nächs­ten Tag der Sturm legt, wird Frank von Roc­co gezwun­gen, bei der Flucht über das Meer nach Kuba das Fischer­boot “San­ta­na” zu steu­ern. Auf der “San­ta­na” kommt es schließ­lich zum Showdown.

Durch die exak­te psy­cho­lo­gi­sche Beschrei­bung der Cha­rak­te­re und deren Ver­hält­nis zwi­schen Macht, Lie­be und Gewalt, zwi­schen Abge­brüht­heit und Hoff­nungs­lo­sig­keit, zwi­schen Ver­rat, Lüge und Mord gelang John Hus­ton ein Glanz­stück des Film Noir. Ein düs­te­res Hol­ly­wood-Gen­re der Nach­kriegs­zeit, das eine zyni­sche, pes­si­mis­ti­sche und kri­mi­nel­le Welt zum The­ma hat. Vor allem die exak­te Insze­nie­rung, die her­aus­ra­gen­de schau­spie­le­ri­sche Leis­tung und die gran­dio­se Kame­ra- und Licht­füh­rung machen die­sen Film zum Klassiker.