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The Deep, 1977

Mit "The Deep" tauchen wir nicht nur in die Tiefen des Atlantiks vor den Bermuda Inseln und in die Geheimnisse der dort verborgenen Wracks ein sondern auch ganz tief in die siebziger Jahre.

Die Grund­la­ge des Films ist der gleich­na­mi­ge Roman von Peter Ben­ch­ley. Ben­ch­ley wur­de durch den Roman “Jaws” (Der wei­ße Hai) und des­sen legen­dä­re Ver­fil­mung durch Ste­ven Spiel­berg von 1975 welt­be­rühmt. Und so lag es nahe auch “The Deep” zu ver­fil­men. Aber es sei gleich vor­weg bemerkt, dass der bri­ti­sche Regis­seur Peter Yates, der in Hol­ly­wood zum gedie­ge­nen Mit­tel­bau zähl­te, nicht an das Aus­nah­me­ta­lent Spiel­berg her­an­rei­chen kann.  Obwohl der auf­wän­dig pro­du­zier­te Film ein beacht­li­cher kom­mer­zi­el­ler Erfolg war, wur­de er von der Kri­tik mit wenig schmei­chel­haf­ten Beschrei­bun­gen, wie “dün­nes Dreh­buch”,  “schwa­che schau­spie­le­ri­sche Leis­tung” und “ein­falls­lo­se Regie” bedacht. Und wenn man nur die Sze­nen an Land bewer­tet, kann man das auch durch­aus nachvollziehen.

Aber ein beträcht­li­cher Teil des Films spielt unter Was­ser und hier zeigt sich die wah­re Qua­li­tät von The Deep. Das beginnt schon beim Intro, bei dem die Kame­ra in einer Luft­auf­nah­me über die Ber­mu­da Inseln fliegt, den Blick auf ein klei­nes Tauch­boot im Atlan­tik rich­tet und ins Was­ser ein­taucht und uns das ame­ri­ka­ni­sche Tou­ris­ten­paar Gail Ber­ke und David San­ders zeigt, das sich ver­liebt und ver­spielt im Unter­was­ser­pa­ra­dies bei einem Tauch­gang ver­gnügt. Die schö­ne Gail, dar­ge­stellt von Jaque­line Bis­set, trägt nur ein dün­nes wei­ßes T‑Shirt und eine schwar­zes Biki­ni­un­ter­teil und bringt einen Hauch von Play­boy-Ästhe­tik ins Bild. Der Pro­du­zent Peter Gru­ber kom­men­tier­te die Sze­ne fol­gen­der­ma­ßen: “That T‑Shirt made me a rich man!”. Für Jaque­line Bis­set wur­de eine über­gro­ße Tau­cher­bril­le ange­fer­tigt, damit man ihr Gesicht unter Was­ser gut sieht. Nick Nol­te als ihr Part­ner David, trägt blon­den Schnurr­bart und ist, wie es sich gehört, aben­teu­er­lus­tig, cool und ruppig. 

Die bei­den haben aber das Pech, dass sie bei ihrem Tauch­gang gleich zwei Wracks ent­de­cken und sowohl ein his­to­ri­sches Medail­lon als auch klei­ne Ampul­len als Beu­te mit­brin­gen. Und als sich her­aus­stellt, dass sich in einer Ampul­le rei­nes Mor­phi­um befin­det und wohl noch meh­re­re davon da unten lie­gen dürf­ten, beginnt die Jagd. Eine Mischung aus Ver­wirr­spiel, Bedro­hung, Ver­fol­gungs­jagd, brenz­li­gen Situa­tio­nen und Böse­wich­ten. Zum Schluss explo­diert ein Leucht­turm und ein Wrack und das Böse geht unter. Das ganz gleicht einem sehr schwa­chen Abklatsch von James Bond und ist tat­säch­lich manch­mal hart an der Gren­ze zu “rot­ten tomatoes”.

Aber zum Glück gibt es immer wie­der Tauch­gän­ge und hier ist der Film an Span­nung, gran­dio­sen Kame­ra­ein­stel­lun­gen und spek­ta­ku­lä­ren Bil­dern der Unter­was­ser­welt kaum zu top­pen. Die Crew und die Schau­spie­ler lern­ten für den Film tau­chen und es war das ers­te gro­ße Unter­was­ser­set der Film­ge­schich­te, mit den ers­ten Unter­was­ser­sze­nen, die in Pana­vi­si­on gedreht wur­den. Dafür kamen spe­zi­ell umge­bau­te 5000 Watt Schein­wer­fer zum Ein­satz um die nöti­ge Aus­leuch­tung in 25 Meter Tie­fe zu ermöglichen. 

Apro­pos James Bond. Die groß­ar­ti­ge Film­mu­sik stammt von John Bar­ry, der auch den Sound­track für zahl­rei­che 007 Fil­me kom­po­nier­te. Als Stim­me für den Titel­song wur­de mit der Dis­co-Queen Don­na Sum­mer eine wah­re 70er Iko­ne engagiert.

Also: ein­tau­chen, genie­ßen und manch­mal ein Auge zudrücken.