die besten filme für yachties – mach deine kajüte zum kino

Sons of the Desert, 1933

Der verhängnisvollste Schiffsuntergang der Filmgeschichte und ein großer Schwindel bringen Stan und Ollie ordentlich in die Bredouille. "The Screen's Greatest Lauchs Team" verspricht der Trailer von ihrem zweifellos besten Langfilm.
Das berühm­tes­te Komi­ker­duo der Film­ge­schich­te, Laurel and Har­dy haben zwei Lang­fil­me und meh­rer Sket­che mit Boo­ten als Kulis­se für ihre Slap­stick­sze­nen gedreht.

In Sons
of the Des­sert befin­den sich die bei­den zwar weder an Bord, noch tre­ten sie in Matro­sen­an­zü­gen auf. Aber der Unter­gang eines Kreuz­fahrt­schif­fes, auf wel­chen die bei­den ihren Frau­en vor­täu­schen zu sein, wird ihnen zum Ver­häng­nis. Grund genug, die­sen wohl bes­ten Stan und Ollie Film in unser Hafen­ki­no aufzunehmen.
 
Doch alles der Rei­he nach. Stan und Ollie schwö­ren beim Tref­fen ihrer Loge “Sons of the Desert” (Die Wüs­ten­söh­ne) unter Eid am Jah­res­tref­fen in Chi­ca­go teil­zu­neh­men. Doch da spie­len ihre Ehe­frau­en nicht mit und so muss eine List her. Ollie täuscht vor, krank zu sein, ein (Tier-) Arzt spielt bei dem Schwin­del mit und ver­ord­net eine See­rei­se nach Hono­lu­lu. Da Stans Frau unter See­krank­heit lei­det, soll Stan ihn beglei­ten. Die bei­den gehen natür­lich nicht auf See­r­eise, sondern fah­ren zum Jah­res­tref­fen nach Chi­ca­go und las­sen es dort kra­chen. Als die bei­den gut gelaunt nach Hau­se kom­men, wis­sen sie nicht, dass das Schiff, auf dem sie vor­ge­ge­ben haben zu sein, gesun­ken ist und ihre Frau­en hin­ter den Schwin­del gekom­men sind. Es kommt zum Showdown.
 
Der Film folgt einer nicht sehr kom­ple­xen, für Komö­di­en gän­gi­gen Hand­lung: Eine Not­lü­ge wird erson­nen und es ist nur eine Fra­ge der Zeit, bis die­se ent­larvt wird und  im Desas­ter oder in Wohl­ge­fal­len endet. Es ist aber ohne­hin nicht der simp­le Plot, son­dern das Feu­er­werk an groß­ar­ti­gen Sze­nen, die den Film zu einem komö­di­an­ti­schen Meis­ter­werk machen. Dabei glän­zen Stan und Ollie hier nicht mit Slap­stick, sondern mit sub­ti­ler schau­spie­le­ri­scher Leis­tung, komi­schen Situa­tio­nen und Gags.
 
Das beginnt mit der ers­ten Sze­ne, als die bei­den zu spät zur Ver­samm­lung ihrer Loge kom­men und schon in der ers­ten miss­li­chen Lage sind. Sol­che Mise­ren durch­zie­hen den gan­zen Film, unter­bro­chen durch Situa­tio­nen, wo die bei­den mei­nen, wie­der Ober­was­ser zu haben. Und endet in der letz­ten Sze­ne mit einem Desas­ter für Ollie und einen Tri­umph für Stan. Dazwi­schen isst Stan einen Wachs­ap­fel, Ollie wird von einem Tier­arzt unter­sucht und die bei­den amü­sie­ren sich auf ihrem Jah­res­tref­fen zur Live­auf­füh­rung des Songs Hono­lu­lu Baby, den Mar­vin Hat­ley für den Film geschrie­ben hat.
 
Ein Haupt­the­ma des Films ist auch die Ver­tei­lung der Geschlech­ter­rol­len zwi­schen den bei­den Paa­ren.   „Hier bin ich der Herr im Haus!“, behaup­tet Ollie und bekommt unmit­tel­bar dar­auf von sei­ner Frau Bet­ty eine Vase über den Kopf gezo­gen. Spä­tes­tens jetzt ist klar, wohin die Rei­se gehen wird: Pan­tof­fel­hel­den statt Wüstensöhne.