Grönland
Grönland verfügt über die nördlichsten Landmassen der Erde und ist, politisch gesehen, ein autonomer Teil des Königreichs Dänemark, aber kein Mitglied der Europäischen Union. Geografisch gesehen gehört die 2.166 Quadratkilometer große Insel zu Nordamerika.
Wie es sich dort im Norden gehört, ist der Großteil von Grönland von einem Eisschild bedeckt, die Temperaturen steigen auch im Sommer in Nordgrönland nicht über 0 Grad, können jedoch bis zu -66 Grad sinken.
Bei solch frostigen Bedingungen ist es nicht verwunderlich, dass Grönland nur sehr spärlich besiedelt ist: es gibt genau 17 Städte, 55 Dörfer und 30 Siedlungen.
Sehr wohl fühlen sich hier allerdings Eisbären, Rentiere, Lemminge, Polarfüchse und Polarhasen.
Und natürlich hat hier auch ein berühmter weißbärtiger, alter Mann mit Rentierschlitten seine Heimat: der Weihnachtsmann.
Neuguinea
Politisch ist die zweitgrößte Insel der Erde, die etwa 5° südlich des Äquators liegt, zweigeteilt. Der westliche Teil, Westneuguinea, gehört zu Indonesien und der östliche Teil, Papua-Neuguinea, ist ein eigener Staat.
Bemerkenswert ist, dass Neuguinea von sehr vielen unterschiedlichen indigenen Bevölkerungsgruppen der Papua bewohnt wird, die 1089 verschiedene Sprachen sprechen. Die Papua machen zwar nur 0,1% der weltweiten Bevölkerung aus, sind aber für 15% aller Sprachen zuständig.
Ebenso vielfältig ist die Natur auf der tropischen Insel. Auf Neuguinea befindet sich einer der größten zusammenhängenden Tropenurwälder der Erde, mit geschätzten über 20.000 verschiedenen Arten, die noch gar nicht alle wissenschaftlich dokumentiert sind. Alleine die Orchideen umfassen 2.500 Arten. Natürlich ist auch die Tierwelt sehr speziell. Es gibt Paradiesvögel, Baumkängurus, die Papuapython und das Papuakrokodil.
Dieses wilde Paradies macht naturgemäß auch vor dem Meer nicht halt.
Es gibt sehr reichhaltige Korallenriffe mit großer Artenvielfalt. Nicht umsonst werden diese auch Regenwälder der Meere genannt.
Borneo
Die drittgrößte Insel der Erde ist auch die größte Insel Asiens und teilt sich auf die Republik Indonesien, die Monarchie Malaysien und das Sultanat Brunei auf.
Die Insel liegt genau auf dem Äquator, der fast durch die Mitte läuft und ist vom tropischen Klima geprägt. Borneo hat, wie Neuguinea, große zusammenhängende Tiefland-Regenwälder.
Dass es hier noch so große Bestände gibt, hängt auch damit zusammen, dass Borneo vulkanisch nicht sehr aktiv und die Tropenböden daher auch nicht sehr fruchtbar sind. Auf der vergleichsweise dünn besiedelten Insel waren die traditionellen Bewohner nicht nur Jäger und Sammler sondern betrieben auch Brandrodungswanderfeldbau. Daher besteht die Wildnis Borneos nicht nur aus Primär-, sondern auch aus Sekundär-Urwäldern.
Die überaus reichliche Fauna und Flora scheint das allerdings nicht zu kümmern. Orang-Utans, Gibbons, Bengalkatzen, Rhinozerosvögel, Borneo-Zwergelefanten fühlen sich sehr wohl, obwohl ihr Lebensraum durch die Brandrodung immer mehr bedroht wird.
Madagaskar
Madagaskar zählt zu den ältesten Inseln der Welt, das sind Inseln, die seit einem sehr langen Zeitraum vom Festland abgetrennt sind. Dabei löste sich erst Indien mit Madagaskar von Afrika und danach Madagaskar von Indien ab. Dieser Tatsache ist es geschuldet, dass die Insel auch der Achte Kontinent genannt wird.
Madagaskar zählt, wie Neuguinea und Borneo, zu den Mega-Diversitätsländern der Erde mit einer enormen Artenvielfalt und Biodiversität.
Ein großer Teil der Arten kommen nur auf der lange isolierten Insel vor. Diese Arten bezeichnet man, im Gegensatz zu den Kosmopoliten, als endemische Arten. Von den Blütenpflanzen und den Säugetieren sind auf Madagaskar etwa 80% endemisch, von den Vogelarten rund 50%, von den Reptilien 95% und von den Froscharten 100%. Affen und Giftschlangen sind gänzlich unbekannt. Zu den bekanntesten Tieren, die nur auf der ostafrikanischen Insel vorkommen, gehören die Lemuren und die Tenreks.
Vorherrschend ist hier das tropische Klima und Madagaskar war einst völlig von tropischen Regenwäldern bedeckt, von welchen aber nur noch 4% vorhanden sind. Heute herrschen Feucht-, Trocken- und Dornsavannen vor.
Baffininsel
Mit der fünftgrößten Insel der Erde begeben wir uns von den Tropen wieder in den arktischen Norden, ins kanadisch-arktisches Archipel, zwischen das amerikanische Festland und Grönland.
Die riesige Barfininsel, mit 507.000 Quadratkilometern nur unwesentlich kleiner als Frankreich, ist durch die Fury-und-Hecla-Straße von der Melville-Halbinsel getrennt. An der schmalsten Stelle ist die meist vereiste Meerenge nur etwa Kilometer breit.
Die gebirgige und zerklüftete Insel ist stark vergletschert und hat zahlreiche Buchten, Meeresarme und Fjorde. Dort fühlen sich besonders Eisbären, Karibus, Hermeline und Lemminge wohl.
Mit etwa 13.768 Menschen ist die Baffininsel etwa so dicht besiedelt wie eine französische Kleinstadt, wobei der überwiegende Teil der Bewohner Inuit sind. Etwa die Hälfte davon wohnen in der Hauptstadt Iqaluit. Kein Wunder denn der Name der Stadt bedeutet in Inuktitut: „Ort mit viel Fisch“.
Sumatra
Mit der sechstgrößten Insel der Erde begeben wir uns wieder in die Tropen und zum Äquator, der mitten durch die Insel läuft. Früher hieß sie Swarna Dwipa, „Insel des Goldes“, weil hier schon sehr früh Gold aus dem Hochland exportiert wurde.
Politisch gehört Sumatra zu Indonesien, mit 264 Millionen Einwohnern der größte Inselstaat und der viertbevölkerungsreichste Staat der Erde.
An der Westküste Sumatras erstreckt sich das bis zu 3.805 Meter hohe Barisangebirge, das hauptsächlich aus Vulkanen und dichtem Dschungel besteht. An der Ostküste erstreckt sich eine flache Ebene, die fast zur Hälfte mit Sümpfen bedeckt ist.
Ursprünglich war die Insel großflächig von tropischen Regenwäldern bedeckt, die jedoch seit der Kolonialzeit und verstärkt seit den 1950er Jahren wirtschaftlichen Interessen weichen. Hier schlagen vor allem Erdölförderung, Bergbau und Palmölplantagen zu Buche.
Als Folge daraus ist die Tierwelt auf Sumatra stark vom aussterben bedroht. Bleibt nur zu hoffen, dass die Naturschutzprogramme noch intensiver anlaufen, denn hier sind einige Könige der Tierreichs, wie der Sumatra-Orang-Utan, der Sumatra-Tiger und das Sumatra-Nashorn, zu Hause.
Honshū
Mit der siebtgrößten Insel der Erde begeben wir uns ostwärts ins „Land der aufgehenden Sonne“. Honshū ist die Hauptinsel und das Zentrum Japans, einer der traditionsreichsten Nationen und führenden Wirtschaftsmacht der Erde. Honshū ist flächenmäßig etwa so groß wie Rumänien und nur eine der 2.852 japanischen Inseln.
Die Insel ist sehr gebirgig und seismisch überaus aktiv, was zu häufigen Vulkanausbrüchen und Erdbeben führt. Gleichzeitig ist die wasserreiche Insel, vor allem in der Kantō-Ebene sehr fruchtbar. Hier liegt auch die Metropolregion Tokio. Trotz der dichten Besiedelung und der intensiven wirtschaftlichen Nutzung ist die Insel sehr bewaldet und es gibt zahlreiche Nationalparks. Schwarzbären, Sikahirsche, japanischen Seraus und Japanmakaken sind zu finden.
Natürlich ist die Hauptinsel auch durch Tunnels und Brücken mit den anderen Hauptinseln verbunden. Darunter findet mit der Akashi-Kaikyō-Brücke auch die längste Hängebrücke der Welt.