die welt unter unserem kiel ist in bewegung

Lederschildkröte

Dermochelys coriacea

Es gibt auch gute Nach­rich­ten über die mari­ti­men Öko­sys­te­me. Wie der Nach­rich­ten­sen­der France 24 berich­tet, hat die Coro­na Pan­de­mie einen posi­ti­ven Effekt auf die Mee­res­schild­krö­ten­po­pu­la­ti­on. Durch die Rei­se­be­schrän­kun­gen sind die Strän­de in Thai­land wesent­lich lee­rer als vor der Pan­de­mie und so vie­le Schild­krö­ten­nnes­ter wur­den dort seit über 20 Jah­ren nicht mehr gese­hen, berich­tet das mee­res­bio­lo­gi­sche Zen­trum von Puketh. Allei­ne 18 Nes­ter von Leder­schild­krö­ten wur­den gezählt.

gezeit unter und lederschildkroete

Denkt man an Mee­res­schild­krö­ten hat man sicher nicht das Bild der Leder­schild­krö­te vor Augen. Die­se Hoch­see­be­woh­ner sind nicht nur die größ­ten leben­den Schild­krö­ten, son­dern unter­schei­den sich in ihrer Erschei­nung auch deut­lich von ihren Art­ge­nos­sen. Mit bis 2,5 Metern Län­ge und bis zu 700 kg Gewicht sind sie wah­re Rie­sen.  Ihre dunk­le grau­schwar­ze Far­be gibt ihnen eine eher grim­mi­ge, archai­sche Erschei­nung. Sie besit­zen kein typi­sches Schild, son­dern der Kno­chen­pan­zer wird von einer leder­ar­ti­gen Haut zusam­men­ge­hal­ten. Der Pan­zer ist lang­ge­streckt und läuft hin­ten spitz zusam­men. Aller­dings kön­nen sie ihren kur­zen Hals nicht in den Pan­zer zurück­zie­hen. Die Extre­mi­tä­ten sind als mar­kan­te lan­ge Pad­del aus­ge­bil­det. Sehr mar­kant ist der rosa Fleck, den jede Leder­schild­krö­te am Kopf hat. Wozu die­ser genau dient, ist nicht erforscht, aber mög­li­cher­wei­se ist es ein licht­emp­find­li­cher Haut­fleck, der zur Ori­en­tie­rung dient.

Ihr Lebens­raum sind die tro­pi­schen und sub­tro­pi­schen Mee­re, wobei sie sich auch weit in den Nor­den, etwa bis nach Schott­land bewe­gen. Ihre aus­ge­präg­te Fett­schicht macht es mög­lich, dass sie ihre Kör­per­tem­pe­ra­tur bis 18°C über der Mee­res­tem­pe­ra­tur hal­ten. Dabei legen sie meh­re­re Tau­send Kilo­me­ter pro Jahr zurück und kön­nen bis zu 1.200 Meter tief tau­chen. Dadurch, dass sie ihr Lun­gen­vo­lu­men enorm ver­rin­gern kön­nen, glei­ten sie fast anstren­gungs­los in die Tie­fe. Dort sind sie auf der Suche nach Qual­len, die ihre Haupt­nah­rungs­mit­tel sind. Zwi­schen 10 und 100 Kilo Qual­len frisst eine Leder­schild­krö­te pro Tag. Lei­der hal­ten sie auch immer wie­der trei­ben­de Plas­tik­sa­ckerl für Qual­len. Der Müll und die Fische­rei set­zen ihnen mit­un­ter sehr stark zu.

Die Leder­schild­krö­ten sind zwar wah­re Salz­bu­ckel, aber ohne das Land kom­men sie nicht aus. Das liegt an ihrer Fort­pflan­zung. Die Schild­krö­tin­nen legen ihre Eier an Sand­strän­den ab.  Sie gra­ben eine Gru­be, in die sie 50–100 Eier able­gen. Dann keh­ren sie ins Meer zurück und über­las­sen es der Son­nen­wär­me, die Eier aus­zu­brü­ten. Inter­es­sant ist, dass bei Tem­pe­ra­tu­ren um 28°C schlüp­fen haupt­säch­lich Männ­chen, bei um die 31°C haupt­säch­lich Weib­chen. Das pas­siert nach etwa 55 Tagen. Die 6 Zen­ti­me­ter gro­ßen Tie­re suchen dann sofort das Wei­te, näm­lich das Wasser.

Dar­an tun sie auch gut, denn an Land haben sie zahl­rei­che Fein­de, wie Wild­schwei­ne oder Scha­ka­le. Und da sie sich recht schö­ne Plät­ze, wie Flo­ri­da, Tri­ni­dad, Cos­ta Rica oder eben Thai­land aus­su­chen, natür­lich auch den Mensch.

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