irgendwann ist land in sicht – dann sollte man wissen, was man dort macht!

Meeresorgel & Sonnengruß

Die antike Hafenstadt Zadar in Norddalmatien ist unbedingt einen Landgang wert. Der Stadthafen und die Marina liegen unweit der historischen, auf einer Landzunge gelegenen Altstadt. Und dort befindet sich die Meeresorgel. Die grandiose Installation des Architekten Nikola Bašić spielt wunderschöne sphärische Klänge im Rhythmus der Wellen und wird durch eine Sonnengruß genannte Lichtinstallation ergänzt.
Infor­ma­tio­nen zur Meeresorgel 

Treppen der Meeresorgel

Meeresorgel & Sonnengruß

23000 Zadar / Kroa­ti­en
Oba­la kral­ja Petra Kreši­mi­ra IV45.64° N, 013.76°E

Die Mari­na Zadar, direkt nörd­lich der Alt­stadt gele­gen läßt wegen der engen Lie­ge­plät­zen die Skip­per­her­zen nicht unbe­dingt höher schla­gen. Wenn man Glück hat bekommt man einen Lie­ge­platz im Vor­ha­fen an der Außen­mo­le, wo man immer noch sehr gut geschützt liegt. Dafür wird man aber man aber damit belohnt, dass man fast mit­ten im Zen­trum die­ser anti­ken Adria­stadt mit sei­ner lan­gen Geschich­te und zahl­rei­chen Sehens­wür­dig­kei­ten liegt. Eine der ältes­ten Sehens­wür­dig­kei­ten der dal­ma­ti­ni­schen Stadt ist das römi­sche Forum aus dem 3. Jahr­hun­dert. Die jüngs­ten Sehens­wür­dig­kei­ten sind die Mee­res­or­gel und der Son­nen­gruß auf der Ufer­pro­me­na­de. Die­se zwei Instal­la­tio­nen des kroa­ti­schen Archi­tekt Niko­la Bašić muss man sich unbe­dingt anschau­en. Oder bes­ser gesagt man muss dort ver­wei­len und immer wie­der zurück­keh­ren. Denn die bei­den Kunst­wer­ke ver­än­dern sich andau­ernd mit dem Lauf der Zeit und dem Spiel der Wellen.

Zadar hat eine lan­ge und sehr beweg­te Geschich­te. Die Stadt wur­de schon im 7. Jahr­hun­dert vor Chris­tus besie­delt. Dann kamen die Römer. Im 7. Jahr­hun­dert wur­de Zadar die Haupt­stadt der byzan­ti­ni­schen Regi­on Dal­ma­ti­en. Im 10. Jahr­hun­dert wur­de die Stadt von Kroa­ten besie­delt. Die Stadt ent­wi­ckel­te sich zu einem wich­ti­gen Han­dels­zen­trum an der Adria., blieb aber umkämpft. Die Stadt kam zu Ungarn, wur­de von Vene­dig bela­gert und erobert. Dann kam sie wie­der zu Ungarn und wur­de 1409 an Vene­dig ver­kauft und zu einer Fes­tung aus­ge­baut. Bis 1797 blieb Zadar die Haupt­stadt der vene­zia­ni­schen Dop­pel­pro­vinz Dal­ma­zia e Alba­nia. Dann kam Zadar zu Öster­reich, kurz zu Frank­reich und bis 1918 wie­der zu Öster­reich. Nach dem ers­ten Welt­krieg kam Zadar zu Ita­li­en. Im zwei­ten Welt­krieg gab es hef­ti­ge Luft­an­grif­fe mit star­ken Zer­stö­run­gen. Nach dem zwei­ten Welt­krieg kam  Zadar zur jugo­sla­wi­schen Teil­re­pu­blik Kroa­ti­en, die 1991 zur unab­hän­gi­gen Repu­blik wurde.

Die beweg­te Geschich­te hat natür­lich auch immer Spu­ren im Stadt­bild hin­ter­las­sen, wobei die Alt­stadt über­wie­gend vom vene­zia­ni­schen Bau­stil geprägt ist. Der Mar­kus­lö­we am erhal­te­nen Stadt­tor zeigt das deut­lich. Im zwei­ten Welt­krieg wur­de auch die alte Ufer­pro­me­na­de zer­bombt und durch eine rohe Beton­mau­er ersetzt. Um die Jahr­tau­send­wen­de mach­te man sich dann Gedan­ken über die Neu­ge­stal­tung der Pro­me­na­de und rief das Pro­jekt nova riva ins Leben. Offen­bar hat man in Zadar Übung im Wie­der­auf­bau, denn die Pro­me­na­de soll­te nicht nur eine schö­ne Kai­mau­er bekom­men, son­dern etwas ganz Beson­de­res wer­den. Immer­hin wur­de die­sem Ort von Alfred Hitch­cock der schöns­te Son­nen­un­ter­gang der Welt beschei­nigt: “Zadar hat den schöns­ten Son­nen­un­ter­gang der Welt, schö­ner als der in Key West, in Florida.”

Und um dem Ort neben dem Son­nen­un­ter­gang etwas ein­zig­ar­ti­ges zu geben, hat man mit dem kroa­ti­schen Archi­tek­ten Niko­la Bašić jeman­den gefun­den, der etwas vom Meer ver­steht. Er ist auf der vier­zig Kilo­me­ter süd­lich von Zadar im Šibenik-Archi­pel gele­ge­nen Insel Mur­ter auf­ge­wach­sen. Bašić hat­te die Idee, hier dem Meer und der Land­schaft mit mög­lichst zurück­hal­ten­der Archi­tek­tur zu begeg­nen und dem Ort ein Maxi­mum an sinn­li­cher Erfah­rung zu ver­lei­hen. Mit sei­ner Mor­ske orgul­je, sei­ner Mee­res­or­gel hat er eine gran­dio­se, fast unsicht­ba­re Klang­in­stal­la­ti­on geschaf­fen. Am Boden der Pro­me­na­de sieht man nur die run­den Öff­nun­gen von 35 Orgel­pfei­fen. Unter­halb des Mee­res­spie­gels wird Was­ser in 70 Meter lan­ge Roh­re gelei­tet, die in den Orgel­pfei­fen enden. So wird durch die Bewe­gung des Was­sers, durch Wel­len und die Gezei­ten ein stän­dig wech­seln­der Luft­druck erzeugt, der die Orgel­pfei­fen in einer unend­li­chen Was­ser­kom­po­si­ti­on erklin­gen läßt. Ganz egal wann man an der Pro­me­na­de steht, immer beglei­tet einen die­se wun­der­ba­re Mischung aus Wal­ge­sän­gen und Ambi­ent Music. 

Monument to the Sun5

2005 wur­de die Pro­me­na­de mit den schö­nen Stu­fen zum Meer und der Mee­res­or­gel eröff­net und aus dem Ort wur­de ein Magnet. Kein Wun­der, der Blick auf das Meer nach Wes­ten, beglei­tet von den sphä­ri­schen Klän­gen zie­hen einen schnell in sei­nen Bann. Und obwohl es sich hier um ein Werk moder­ner Archi­tek­tur han­delt, kann man dem Ort ein gewis­se Mys­tik nicht abspre­chen.
2008 wur­de die­se Sym­bio­se von Meer und Klang noch durch den Him­mel ergänzt. In der Son­nen­gruß genann­ten Licht­in­stal­la­ti­on wur­den ver­schie­den gro­ße Krei­se, die aus 300 mehr­schich­ti­gen Glas­ele­men­ten bestehen, in den Boden ein­ge­las­sen. Die Krei­se stel­len die Son­ne und Pla­n­en­ten dar. Unter dem Glas befin­den sich Solar­mo­du­le und klei­ne Leucht­ele­men­te ein­ge­las­sen. Mit der tags­über gespei­cher­ten Son­nen­en­er­gie wird hier nach Son­nen­un­ter­gang ein bun­tes Licht­thea­ter in Gang gesetzt. Auch hier folgt man dem Rhyth­mus der Natur. Die Lich­ter bewe­gen sich nach einem vom Mee­res­for­scher Mak­sim Kla­rin ent­wi­ckel­ten Kalen­der der 2008 star­te­te und 50 Jah­re lang die Zeit zäh­len soll. 

 

Wenn unser Tipp für dich nützlich war, freuen wir uns wenn du ihn teilst:

Hier sind noch weitere gute Tipps für den Landgang.